Genuss

Null-Promille im Rheingau

Traubensaft Gurke Drink

(Werbung unentgeltlich. Für Genuss & Lebensfreude und Happiness at all.)

Nein, ich bin nicht schwanger. Trotzdem ist das Thema Alkohol ein Thema, denn nicht immer will oder darf ich welchen trinken. In der Weinregion keinen Wein trinken zu wollen, ist schon schwierig, doch überhaupt keinen Alkohol trinken zu wollen, ist bitter und geschmacksneutral. Eine Bestandsaufnahme als Autofahrerin.

Neulich mit Freunden im Rheingau – ich hatte mich als Fahrer angeboten und so pichelten meine Freunde vergnügt Riesling und Rosé und die spätsommerlichen Temperaturen machten Laune. Als Fahrer hieß es für mich: Null Promille. Zunächst kein Problem, denn okay, beim Essen gibt’s Wasser, danach vielleicht einen Kaffee. Doch wie geht es weiter? Nach dem zweiten Glas Wasser merke ich schon, dass es an diesem Abend ein schweres Los werden wird. Da wünsche ich mir mehr Kreativität bei den Gastronomen und Kneipenbesitzern.

Carl Jung aus Rüdesheim macht es vor

Es gibt nämlich Alternativen, sogar aus dem Rheingau. Neben verschiedenen alkoholfreien Getränken gibt es auch alkoholreduzierten oder sogar alkoholfreien Sekt und Wein, sogar direkt aus der Weinregion (Weingut Carl Jung) – doch scheinbar nur im Shop, denn in die Bars und Kneipen haben es diese Getränke noch nicht geschafft.

Als Sekt ohne Alkohol empfehle ich die Kreation Habibi von Valentin Krapf aus Wiesbaden in der sehr matt-schwarzen Flasche, sehr stylish! Ebenso hat die Sektkellerei Henkell alkoholfreien Sekt im Angebot. Oder nehmen wir Vinho Verde – der portugisische Wein ist per se schon leichter und hat wenig Alkohol. Na also, es geht doch. Es gibt die schon, die Alternativen zum Alkohol, nur muss man lange suchen.

Mehr Vielfalt auf der Geränkekarte, bitte!

Mit Alternativen, also alkoholfreien Getränken, meine ich nicht diese zuckersüßen Kinder-Limonaden oder Brausen, die einen Zuckerschock verursachen, sondern wohlschmeckende Getränke für Erwachsene.

Abends zu Oliven und Käsecrackern passt einfach keine Limo und auch wenn der Name mit „Bio“ anfängt oder die Etiketten in Retro-Schrift total cool aussehen. Das ist kein Drink, um den Abend ausklingen zu lassen. Beim Italiener zum Beispiel gibt es als Aperitivo einen Bitter – der schmeckt großartig und ist ohne Alkohol. Den Drink Hugo kann man ebenfalls ohne Alkohol mischen.

Ja, ja, Apfelschorle… vielleicht als Durschlöscher nach dem Sport trinke ich auch mal eine Apfelschorle. Aber doch nicht am Abend, so gegen 23 Uhr, wenn die Tischnachbarn gefühlt bei der dritten Flasche Riesling und Spätburgunder angekommen sind. Da kann ich mir gleich „Spaßbremse“ auf die Stirn tätowieren lassen.

Manchmal soll es auch kein Riesling sein….

Kaffee statt Wein? Nein!

In der Vinothek werde ich bedauert, als ich nach anti-alkoholischen Getränke-Variationen frage. Auf der Karte stehen 2 Getränke:

  • Wasser
  • Limo

Der Ober versucht die Situation zu retten und schlägt einen feinen Kaffee Latte vor. Hm, nein Danke. Hatte ich schon und bitte nicht spätabends. Leider gibt es noch nicht einmal Bier oder gar alkoholfreies Bier im Angebot. Klar, es ist ja eine Vinothek. Dafür eine Vielzahl an Weinen, Cocktails und Gin-Sorten aus aller Welt. Ja, Vielfalt in jeder Hinsicht, nur eben nicht die, die ich meine.

Ihr wisst, ich bin nun wirklich kein Moralapostel und trinke sehr gerne Alkohol. Egal in welcher Farbe und aus welcher Region, mal regional und auch international. Manchmal aber eben nicht. Vorallem, wenn es eh verboten ist, denn: Don’t drink and drive.

Übrigens soll Alkohol auch gar nicht so gesund sein und nicht jederman trinkt Alkohol und Schwangere dürfen auch keinen trinken. Also von daher… es wäre eine Zielgruppe vorhanden. Absolut, der Markt ist da und ich finde es einfach zeitgemäß, auch alkoholfreie Variationen anzubieten. Und zwar auch in der Vinothek. Zumindest mehr als zwei Getränke (…), denn, ganz einfach: Wie sonst kommen die Gäste denn wieder sicher nach Hause?

Auf glutenfreie, vegetarische oder vegane Ernährung haben sich die Bistros, Gutsausschänke und Restaurants ganz schnell eingestellt. Alkohol oder eben kein Alkohol ist noch ein Tabu.

Alkoholfreier Drink aus Rebensaft

Autofahren und Wein verträgt sich nicht. Also – wer hat eine Lösung? Dabei ist es doch so einfach. Traubensaft!

Unvergoren schmeckt Rebensaft nämlich auch sehr gut und damit es nicht zu süß wird, habe ich ein prima Rezept für einen Cocktail:

  • Halbes Glas Traubensaft rot und weiß gemischt
  • Wasser mit Kohlensäure
  • Gurkenstücke
  • Eiswürfel
  • Minzblatt zur Verzierung

Der Cocktail hat eine wunderschöne Farbe, schimmert in Rosé und schmeckt spannend und gar nicht süß, denn die Gurke bringt einen feinen Aroma-Kick rein. Habe ich in Frankfurt entdeckt… ja, der Trend ist leider noch nicht bis in jeden Winkel der hiesigen Weinregionen gedrungen, weder links noch rechts vom Rhein.

Wobei: Ganz hinten im Rheingau, auf der Burg Schwarzenstein bei Nils Henkel, dort werden verschiedene Variationen alkoholfreier Getränke angeboten, sogar also Menü-Begleitung. Ebent – es geht also doch!

Wie ich zur Spaßbremse wurde

Schade für die Gastronomie, denn wir hätten noch bis spät in die Nacht für Umsatz gesorgt, wenn ich als Fahrer ein adäquates nicht-alkoholisches Getränk serviert bekommen hätte.  So aber habe ich dann doch das Handtuch geworfen und die Rechnung verlangt.

Während ein alkoholfreies Bier inzwischen salonfähig ist, klappt das in der Weinregion leider noch gar nicht. Schade, denn ich werde irgendwann missmutig, wenn ich mich als Fahrer stundenlang an einem Wasserglas festhalten muss.

Wie geht euch das? Fahrt ihr mit Promille Auto oder lasst ihr Euch per Taxi chauffieren? Das interessiert mich jetzt doch sehr…