Genuss

Der Weinberg der Queen

Apropos Frauen und Wein: Geht man zu Weinverkostungen, Tastings sind Frauen immer noch in der Minderheit. Auch bei den Winzern, denn auch in dieser Branche muss eine Frau schon sehr stabil auf ihren zwei Beinen stehen und sich mächtig durchzusetzen. Das denke ich mir zumindest und schön, dass es trotzdem tolle Winzerinnen gibt, die uns mit tollen Weinen versorgen.

Im Rheingau fallen mir gleich zwei Winzerinnen ein: Theresa Breuer und auch das Bio-Weingut Hamm. Ah, Aurelia Hamm, genau, denn ohne eine Weinprinzessin und die Weinkönigin geht ja gar nichts in diesem Business. Frauen wirken also anders in diesem Business, eben auf ihre Art, schmunzel.

Weinprinzessin Rheingau

Beim Wine Tasting im Rahmen dess Rheingau-Gourmet-Festivals, das im Kloster Eberbach im Rheingau statt fand, waren sie alle da. Angefangen beim Weingut Allendorf über das Domdechant Wernersches Weingut, Weingut Flick und das Weingut Künstler aus Hochheim bis hin zur Sektmanufaktur Schloss Vaux und viele mehr!

Klar, auch die Rheingauer Weinprinzessin Alexandra Unger aus Oestrich-Winkel war da und es hat richtig Spaß gemacht, sich mit ihr über Wein und das drumherum zu unterhalten, denn in ihrer Position muss man schon richtig Ahnung vom Wein-Business haben. Im Gespräch erfuhr ich dann, dass die wahre Königin ebenfalls „ihre Aktien im Rheingau hat“. Mei, Frauen sind eben nicht zu unterschätzen!

Riesling rules the world und sogar im britischen Königshaus schätzt man einen guten Tropfen aus dem Rheingau. Demnächst werde ich mir den besagten Weinberg genauer ansehen

A hock a day keeps the doc away

Denn ich lernte an diesem Sonntag Vormittag beim Weintrinken, dass die Queen von England auch ein Faible für Riesling hat. Seit Jahrhunderten schon gibt es in Hochheim am Main einen Weinberg des britischen Königshaus, den Victoria Berg, und dieser wird vom Weingut Flick bewirtschaftet. Die Flaschen werden via britische Botschaft dann ins Königshaus geliefert und ja, sie mag den Tropfen.

Wie gesagt, a „Hock a day…“ (und schlürfe in Gedanken an meinem Riesling). Das Königin-Victoria-Denkmal in Hochheim erzählt die ganze Geschichte und ich staune. Was ’ne Story!

CHARTA Weine der Rheingauer Winzer

Fast bei jedem Winzer wurde mir der gute CHARTA Wein angeboten. Das ist eine andere Geschichte, die ich erzählen möchte, denn kaum möchte man glauben, dass der Riesling in den achtziger Jahren noch als „süße Plörre“ verrufen war und international keiner etwas davon wissen wollte.

Aus Liebe zum Riesling verabredeten einige Winzer, einen CHARTA Riesling zu produzieren, der aus den besten Lagen kommt. Ein sehr balancierter, trockener Weißwein, der sich hervorragend zum Essen kombinieren lässt. Damit wollte man der Welt zeigen, dass der Rheingau Spitzenweine für Gourmets bereit hält – tja, und heute trifft man sich beim Rheingau Gourmet-Festival. Wenn das keine Erfolgsgeschichte ist!

Rheingau trifft Portugal

Ansonsten war es wie jedes Jahr, eine groß angelegte Wein-Präsentation der hiesigen Winzer und mit vielen interessierten Gästen. Man tauschte sich aus, lernte Neues kennen und erfuhr das eine oder andere Detail.

Als Gastland war dieses Jahr Portugal eingeladen und das war auch sehr interessant, denn außer Vinho Verde kannte ich nichts aus diesem Land. Es gibt in Wiesbaden übrigens einen schönen kleinen Weinladen, der sich auf die portugisieschen Weine spezialisiert hat: Weinveritas Concept Store am Luxemburgplatz.  Dort werde ich demnächst intensiv in die Thematik eintauchen.

So ein Weinverkostung ist tatsächlich anstrengend. Meine Geschmacksnerven waren irgendwann überreizt und wollten auch hinsichtlich des Alkohols dann nicht mehr, denn auch wenn überall Spuknäpfe standen… einen Schluck hier und da, nimmt man ja schon und schwubbs, hat man seine 0,5 Promille beisammen. Gut, dass ich einen Fahrer dabei hatte! Zum Glück auch als Snack zwei Bretzeln, denn der angebotene Mittagstisch (Linsensuppe…) lockte man mich ganz und gar nicht.

Vielen Dank an die spannenden Informationen, die mir Frau Datt vom VdP noch mitgab, bevor ich wieder nach Hause fuhr. Es war ein rundum sympathisches Get-Together vieler Wein-Interessierter und ich freue mich schon jetzt auf das kommende Jahr.