Leben

Interview mit meinem Stimm-Coach

Mit den Fragen zum Lieblingsgericht und zum persönlichen Soulfood hat diese Interview-Reihe begonnen und es geht weiter, denn es gibt so viele spannende Frauen rundherum und einige präsentiere ich hier im Blog Farbenfreundin:

Anne Weller. Stimm- und Präsentationstrainerin.

Hallo liebe Anne und schön, dass Du Dir Zeit für meine Fragen genommen hast! Kennengelernt habe ich Dich als Referentin in Frankfurt und war sofort begeistert. Auch von Deiner Stimme! Außerdem bin ich neugierig und deshalb leg‘ ich gleich los mit meinen Fragen:

Du trainierst Männer und Frauen ?

Ja, allerdings arbeite ich mehr mit Männern zusammen. Ich bin viel in der Industrie, in der Logistik und in der Automobilbranche unterwegs – dazu häufig ab Führungskraftebene. Diese Bereiche sind immer noch männerdominiert.

Wie kommt man zu solch einem Beruf und wie lange bist Du bereits selbständig?

Stimme hat mich schon als Jugendliche fasziniert. Ich habe Hörspielkassetten (TKKG, Fünf Freunde, drei Fragezeichen) verschlungen und an jedem Vorlesewettbewerb teilgenommen.

Dazu kommt, dass ich von Natur aus eine ganz passable Stimme habe ;).

Mit der Stimme habe ich immer schon gearbeitet und irgendwann habe ich dann beschlossen, aus der Festanstellung raus in die Selbstständigkeit zu gehen. Und genau das mache ich seit Januar 2010.

Erzähl doch ein bisschen von Deiner Arbeit

Ich bereite Menschen aus den Medien und der Öffentlichkeit, selbstständige Unternehmer, Geschäftsführer, Führungs- und Fachkräfte aus der Industrie und aus der freien Wirtschaft aus ganz Deutschland auf Medienauftritte, Interviews, Gespräche, Vorträge und Präsentationen vor.

Zudem schule ich im Career Center der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität in Bonn Master- und Promotionsstudierende und Absolventen zu den Themen Kommunikation und Präsentation. Abgerundet wird meine Arbeit durch Vorträge rund um das Thema Stimme und Präsentation.

Die Arbeit macht sehr viel Freude. Und mein Herz hüpft immer vor lauter Stolz, wenn die Teilnehmer aus meinen Trainings rausgehen und wohlklingend reden und wirkungsvoll präsentieren.

Am Ende mit der Stimme nach oben gehen (auch wenn es keine Frage ist) – ein typisches Frauenthema, oder? Was sind die frauentypischen Stimm-Themen?

Ja, das machen Männer und Frauen gleichermaßen – also mit der Stimme nach oben gehen. Das liegt nämlich daran, dass der Satz nicht auf Punkt gesprochen wird. Da muss die Stimme dann nach unten.

Wenn man überhaupt von „typisch Frau“ reden kann, dann ist es so, dass Frauen sich eher zurücknehmen in der Stimmstärke. Sie kommen dann leiser, zittriger und zurückhaltender rüber. Im Training arbeite ich dann mehr Stärke in die Stimme und in die Sprechweise hinein.

Und nach getaner Arbeit: Wie sieht die perfekte Happytime aus?

Nach Hause kommen, meine beiden Katzen kraulen, die Stimme schonen und die Stille genießen. Häufig fotografiere ich dann (ich habe vor einiger Zeit Instagram für mich entdeckt) oder ich male.

Gibt es ein spezielles Soulfood für Tage die nicht so gut gelaufen sind?

Schokolade geht immer!

Puh – ganz ehrlich – es gibt keine Tage, an denen es nicht so gut gelaufen ist.

Soulfood kann ganz verschieden sein. Für mich ist es dann für die Seele, wenn ich mit Freunden zusammen bin und wir gemütlich miteinander essen, trinken, gute Gespräche führen und lachen.

Oder ein happyfood, für Tage, die es zu feiern gilt? Champagner oder Currywurst?

Happyfood verbinde ich mit meiner Kindheit. Ich liebe es, meiner Mutter beim Kochen zuzuschauen und dann so Sachen wie „Möhren durcheinander“ (Möhren, Kartoffelstampf und Mettwürstchen) zu essen – oder aktuell und saisonal Rhabarberpfannekuchen.

Vielen Dank für das Gespräch! Beim Workshop im Rahmen der career@office in Frankfurt habe ich ganz viel gelernt und es hat mich sehr gefreut, Dich dort persönlich zu treffen.

P.S. „Möhren durcheinander“, großartiger Begriff. Den merke ich mir!